Stadtwerke Karlsruhe und Partner erproben H2-Umstellung des Gasnetzes

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Wie geeignet ihre Erdgasnetze für den Transport von Wasserstoff sind, das erproben derzeit auf bestimmten Netzabschnitten die Stadtwerke Karlsruhe - gemeinsam mit der EV Filstal sowie Karlsruhe Netzservice, NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg und Gasnetz Hamburg. An dem Verbundprojekt mit dem Namen TrafoHyVe - „Transformationsprozess für die Integration von Wasserstoff auf Verteilnetzebene“-, das mit 1,6 Millionen Euro vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird, sind auch die Technologieberater keep it green und DVGW Cert beteiligt. Auf wissenschaftlicher Seite sind der DVGW und die Leipziger DBI Gas- und Umwelttechnik mit im Boot.

Während in Gebäuden die bestehenden Heizkessel laut den Projektmachern mit wenig Aufwand auf Grün-Gas umgestellt werden könnten, berge allerdings die Bereitstellung über das bestehende Transport- und Verteilnetz größere Herausforderungen. Zwar sei bereits heute im Erdgasnetz ohne Anpassungen eine Einspeisung von 10 Prozent Wasserstoff zulässig. Allerdings änderten sich angesichts unterschiedlicher Stoffeigenschaften von Wasserstoff und dem im Erdgas hauptsächlich enthaltenen Methan mit zunehmendem Wasserstoffanteil die Anforderungen an das Netz. Für die Transformation bestünden noch zahlreiche offenen Fragen, an deren Beantwortung man sich mit dem TrafoHyVe-Forschungsprojekt nun machen will.

Die Stadtwerke Karlsruhe übernehmen unter den Projektpartnern vor allem die Koordination des Projektverlaufs und stellen Realdaten des aktuellen Netz-Zustands bereit. Gemeinsam mit den Partnern will man dann "kritische Komponenten" auf den Netzabschnitten identifizieren und den Aufwand für Anpassungsmaßnahmen einschätzen - und auch "die Grenzen des vorhandenen Netzes für eine Beimischung von Wasserstoff" ermitteln. Konkret sollen dann „Umstellungsfahrpläne“ für eine möglichst "kosteneffiziente und technisch sichere Umstellung" des Netzes sowie der angeschlossenen Kundenanlagen erarbeitet werden.

Siehe zum Thema auch: H2Direkt-Projekt von Thüga und Energie Südbayern erreicht erste Meilensteine

Zur Umstellung von Gas-Kavernenspeichern auf H2Studie: Erdgasspeicher zur Wasserstoffspeicherung geeignet

Artikel von Dominik Heuel
Artikel von Dominik Heuel