Verbände fordern marktgetriebene Regeln für Wasserstoff

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Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV), der Maschinen- und Anlagenbauer-Verband VDMA und der Verband kommunaler Unternehmen VKU haben die Politik aufgefordert, ein regulatorisch günstiges Marktumfeld für die Wasserstoff-Technologie zu schaffen.

Wasserstoff brauche marktgetriebene Regeln und sei zur Erreichung der Klimaneutralität ein zentraler Schlüssel, haben die drei Verbände an die Bundesregierung geschrieben. Damit die deutsche Industrie hier eine globale Vorreiterrolle übernehmen könne, müsse die Politik regulatorische Hürden abbauen, den Ausbau der erneuerbaren Energien forcieren und die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen internationalen Wasserstoffmarkt setzen. Nach Einschätzung der Verbände ist eine international wettbewerbsfähige und industrialisierte Power-to-X-Produktion in Deutschland erreichbar, wenn die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen für einen marktgetriebenen Markthochlauf nun umsetze. Die Technologien zur Herstellung von grünem Wasserstoff seien ausgereift und aus technischer Sicht könnten die Anlagenbauer schon heute 1 GW Elektrolyseleistung pro Jahr bereitstellen.

Der Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft wird nach Einschätzung der Verbände derzeit aber von zwei zentralen Hemmnissen blockiert. So stocke einerseits der Ausbau der erneuerbaren Energien, mit dem der steigende Strombedarf der zu dekarbonisierenden Sektoren gedeckt werden soll. Andererseits muss ein Marktdesign für den Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft geschaffen werden. Dazu gehöre auch, die Erneuerbaren-Energien-Richtlinie II (REDII) der EU „schnell und ambitioniert“ in nationales Recht umzusetzen und eine Diskriminierung einzelner Sektoren zu vermeiden, heißt es in dem Schreiben. Zudem müsse der Heimatmarkt in Deutschland schnell entwickelt und die internationale Zusammenarbeit weiter gestärkt werden. Nur so ließen sich durch die Technologieführerschaft Exporterfolge erzielen.

„Die Nationale Wasserstoffstrategie bietet die Chance kurzfristig Leitplanken für die effiziente Markeinführung des grünen Wasserstoffs zu setzen“ unterstrich Werner Diwald,  Vorstandsvorsitzender des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbandes DWV. Nur mit einem Marktdesign, dass die Nachfrage im Verkehr nach grünem Wasserstoff und deren Folgeprodukte noch in 2020/2021 anreize, könne die Bundesregierung seiner Meinung nach die Voraussetzungen zur Sicherung und zum Ausbau der deutschen Wettbewerbsfähigkeit und Industrieführerschaft einer deutschen Wasserstoffindustrie auf nationaler, europäischer und globaler Ebene schaffen.

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Artikel Redaktion EID
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