Stadtreinigung Hamburg stellt Projekt zur Abwärme-Nutzung vor

Bild: Stadtreinigung Hamburg

Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) hat gemeinsam mit der Behörde für Umwelt, Klimaschutz, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) und dem Fernwärmebetreiber Wärme Hamburg ein Projekt zur erweiterten Wärmenutzung in der Müllverwertungsanlage Borsigstraße (MVB) vorgestellt.

Das zweistufige Bauprojekt hat ein Volumen von insgesamt 55 Millionen Euro und wird unter anderem durch Fördermittel des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.

„Am Standort Borsigstraße investieren wir rund neun Millionen Euro in den Bau einer Pumpstation, die den Anschluss der MVB an unser Fernwärmesystem ermöglicht. Mit einer zusätzlichen Wärmeleistung von bis zu 350.000 MWh/Jahr lassen sich künftig rund 35.000 Hamburger Haushalte mit klimaneutraler Abwärme aus dem Abfallverwertungsprozess versorgen. Wärmemengen aus fossilen Brennstoffen können so reduziert und unser Primärenergiefaktor verbessert werden. Auf unserem Weg bis spätestens 2030 vollständig aus der Kohlenutzung auszusteigen leisten wir mit dem gemeinsamen Vorhaben einen weiteren Beitrag zur Erreichung der Hamburger Klimaziele“, so Michael Beckereit, technischer Geschäftsführer der Wärme Hamburg.

Das Projekt verfolgt das Ziel einer zusätzlichen Wärmeauskopplung durch das gezielte Abkühlen von Rauchgasen. Um eine Leistungssteigerung der Müllverwertungsanlage zu ermöglichen, werden die drei Verbrennungslinien der MVB direkt an das Fernwärmenetz der Wärme Hamburg angeschlossen. Je nach Bedarf wird die MVB direkt in das Hamburger Fernwärmenetz einspeisen oder den produzierten Dampf dem benachbarten Heizkraftwerk Tiefstack so wie bisher zur Verfügung stellen.

Rüdiger Siechau, Geschäftsführer Stadtreinigung Hamburg blickt in die Zukunft: „Dieses bundesweit einzigartige Projekt sorgt dafür, dass wir ohne den zusätzlichen Einsatz von Abfall als Brennstoff künftig einen noch größeren Anteil Wärme ins Hamburger Netz einspeisen werden. Das innovative Wärmeprojekt ist adaptierbar und auch für unsere Müllverwertungsanlage Rugenberger Damm (MVR) vorgesehen.“

Wie der EID bereits berichtete, war das Projekt jüngst mit den German Renewables Award ausgezeichnet worden. Auf der Preisverleihung hatte Siechau angekündigt, dass es bereits mehrere Anfragen zur Adaption aus anderen Städten gegeben habe.  

Artikel von Lara Biester
Artikel von Lara Biester