Für Desinfektionsmittel: CropEnergies stellt Produktion um

Bild: CropEnergies

Der Mannheimer Bioethanolhersteller CropEnergies wird angesichts der Corona-Krise seine Produktion in Teilen umstellen. Statt Kraftstoffalkohol (Bioethanol) will das Unternehmen zeitnah Neutralalkohol produzieren, um den wachsenden Bedarf an Ethanol zu decken, einem Hauptbestandteil für Desinfektionsmittel. In einer Unternehmensmitteilung richtet die Südzucker-Tochter dabei einen Appell an das Bundesfinanzministerium, die „alkoholsteuerrechtlichen Hürden“ bei der Nutzung von unvergälltem Kraftstoffethanol im Desinfektionsbereich „unverzüglich zu beseitigen". Laut geltender Alkoholsteuer würden 13,03 Euro pro Liter reinem Alkohol anfallen, sobald das Produkt z.B. an Industrieunternehmen geliefert und dadurch in den Umlauf gebracht wird.

Aktuell produziert CropEnergies an Standorten in Deutschland, Belgien und in Großbritannien. Am belgischen Standort Wanze steht die Anlage wegen Wartungsarbeiten derzeit still, die Produktion soll aber in Kürze wieder starten. Angesichts der am 17. März in Belgien verhängten Ausgangssperre sei allerdings absehbar, dass sich die termingerechte Fertigstellung der Wartungsarbeiten verzögern werde, teilt Unternehmens-Chef Joachim Lutz mit. Man beobachte die aktuelle Marktlage und werde „zeitnah reagieren“, so Lutz. CropEnergies prüfe alle Möglichkeiten, die Auslastung der Werke auf hohem Niveau zu halten.

Die Produktionskapazität von CropEnergies beläuft sich auf 1,3 Millionen Kubikmeter Bioethanol pro Jahr. Zusätzlich zu Kraftstoffalkohol stellt CropEnergies rund 150.000 Kubikmeter reinen Neutralalkohol her, der in der Getränke-, Kosmetik- und Pharma- Industrie eingesetzt wird.

 

 

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Artikel Redaktion EID
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